Muttizettel selber schreiben

Muttizettel selber schreiben – ist das erlaubt?

Kurz vor Mitternacht steigt die Stimmung in der Disco. Die Party erreicht ihren Höhepunkt, doch für Dich ist bedauerlicherweise Schluss. Du bist 16 oder 17 Jahre alt und muss die Disco um 24 Uhr verlassen. So ist es im Jugendschutzgesetz (JuSchG) geregelt. Glücklicherweise existiert der sogenannte Muttizettel. Salopp ausgedrückt, handelt es sich um ein Partyverlängerungs-Dokument. Im Amtsdeutsch heißt der Muttizettel Erziehungsbeauftragung. Was sich genau hinter dem Dokument verbirgt, welche Angaben notwendig sind und ob Du den Muttizettel selbst schreiben kannst, verrät Dir der nachfolgende Artikel.

Wer benötigt einen Muttizettel und wozu?

Den Muttizettel gibt es bereits seit dem Jahr 2002. Mit diesem Dokument übertragen Eltern für die Dauer einer Veranstaltung den Erziehungsauftrag an eine volljährige Person. Ohne den Muttizettel müssen 16- und 17-Jährige eine Tanzveranstaltung oder andere Events um 24 Uhr verlassen. Teenager unter 16 Jahren dürfen solche Veranstaltungen ohne erwachsene Begleitperson erst gar nicht besuchen. Mit dem Muttizettel und entsprechender Begleitperson ist für Jugendliche eine unbegrenzte Teilnahme möglich. Bitte beachte hier: Ohne Begleitperson ist der Muttizettel ungültig.

Dürfen Minderjährige den Muttizettel selber schreiben?

Prinzipiell ist die Erziehungsbeauftragung an keine feste Form gebunden. Sie kann auch handschriftlich von dem Minderjährigen verfasst werden. Allerdings ist sie nur gültig, wenn bestimmte Vorgaben erfüllt sind. Hierzu zählen Name, Adresse und Telefonnummer der Eltern, damit diese im Notfall erreichbar sind. Im zweiten Teil müssen Name und Alter des Jugendlichen angegeben sein. Außerdem erfolgt hier die Erlaubnis der Eltern für die Teilnahme an einer konkreten Veranstaltung. Diese muss benannt sein. Ebenso erforderlich ist das Datum des Events und bis welche Uhrzeit die Teilnahme gestattet ist. Im letzten Teil stehen die Daten (Name, Adresse und Telefonnummer) des Erziehungsbeauftragten. Dieser muss volljährig sein. Der Muttizettel ist nur gültig, wenn sowohl die Eltern als auch der Erziehungsbeauftragte das Dokument unterschrieben haben.

Muttizettel selber schreiben – so funktioniert es

Grundsätzlich sollten Jugendliche den Muttizettel nicht selber schreiben. Zu schnell schleichen sich Fehler ein oder notwendige Angaben fehlen. Das ist besonders ärgerlich, wenn Dir der Türsteher oder die Türsteherin deswegen den Einlass nicht gestattet. Allerdings existieren im Internet zahlreiche Vordrucke, die sich online ausfüllen und anschließend ausdrucken lassen. Am besten füllst Du die Vorlage gemeinsam mit Deinen Eltern und/oder dem Erziehungsbeauftragten aus. Ferner gilt es zu beachten, dass Du von einem Elternteil eine Kopie des Personalausweises benötigst. Diese muss mit dem Wort „Kopie“ gekennzeichnet oder in schwarz-weiß kopiert sein. Das hat der Gesetzgeber im Jahr 2017 festgelegt. Deine Aufsichtsperson muss nicht nur volljährig, sondern auch verantwortungsbewusst sein. Vorzugsweise sollte die Person während der Veranstaltung wenig oder keinen Alkohol trinken. Sollte Dir nämlich etwas passieren, haftet der Erziehungsbeauftragte dafür.