Muttizettel Disco

Du bist unter 18 Jahre alt, hast aber verständlicherweise keine Lust, deine Eltern mit in die Disco zu nehmen? Dann solltest du dir vor der nächsten Feier einen Muttizettel besorgen und von deinen Eltern ausfüllen lassen. Außerdem brauchst du einen Freund oder eine Freundin, der/die bereits 18 ist und für die Dauer der Veranstaltung die Aufsichtspflicht für dich übernimmt. Wichtig ist, die Vereinbarung in Schriftform, also auf dem sogenannten Muttizettel, festzuhalten und diesen mit in die Disco zu nehmen.

Wofür gibt es den Muttizettel Disco?

Einen Muttizettel benötigen alle Personen, die unter 18 Jahre alt sind und zu einer öffentlichen Veranstaltung, beispielsweise in einer Disco, einer Bar oder auf ein Festival wollen und dort länger als bis 24 Uhr bleiben möchten. Der Grund: Laut Jugendschutzgesetz dürfen sich nicht volljährige Personen an solchen Orten nach 24 Uhr nur unter Aufsicht eines Erziehungsberechtigten oder eines Erziehungsbeauftragten aufhalten.

Der Muttizettel dient der Übertragung der Erziehungspflicht an eine andere volljährige Person, die an dem Abend ebenfalls dabei ist. Unter 18-Jährige, die zwar mit Muttizettel aber ohne volljährige Begleitperson unterwegs sind, müssen um spätestens 24 Uhr gehen. Wer unter 16 ist, braucht sogar für den gesamten Discobesuch einen volljährigen Aufpasser. Ein Muttizettel ohne Begleitperson ist daher unwirksam.

Zusammengefasst bedeutet das Folgendes:

  • Unter 16-Jährige können mit einem Erziehungsberechtigten oder -beauftragten in der Disco bleiben, solange sie wollen. Sind sie dagegen alleine unterwegs, dürfen sie sich dort leider noch nicht aufhalten.
  • Über 16-, aber unter 18-Jährige dürfen bis 24 Uhr mit ihren Freunden feiern. Nach 24 Uhr brauchen sie einen Muttizettel und eine volljährige Begleitperson.

Muss der Veranstalter den Muttizettel für die Disco akzeptieren?

Nein. Die auf dem Muttizettel getroffene Vereinbarung ist für Veranstalter und Disco- oder Barbesitzer nicht bindend. Das heißt, sie haben die Möglichkeit, Personen von vornherein auszuschließen und zum Beispiel bei der Einlasskontrolle abzulehnen. Häufig trifft man auf dieses Vorgehen bei Events, die sehr voll sind oder ausufern könnten. Es handelt sich meist um eine Vorsichtsmaßnahme des Betreibers, um das eigene Personal und dessen Kapazitäten zu schützen. Um Enttäuschungen zu vermeiden, sollte man sich daher am besten bereits vorher bei dem Veranstalter über die jeweilige Regelung informieren.

Tipps für den Muttizettel

Der Muttizettel sollte in jedem Fall vollständig und korrekt ausgefüllt werden. Dazu zählen in erster Linie die folgenden Angaben:

  • Unterschriften
  • Uhrzeit, bis wann der Jugendliche die Veranstaltung verlassen muss
  • Kopien der Ausweise

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Inzwischen gibt es online zahlreiche vorgefertigte Formularen für den Muttizettel. Häufig sehen diese drei Abschnitte vor – für den Erziehungsberechtigten, den Erziehungsbeauftragten und den Jugendlichen. Das Ausfüllen fällt dementsprechend einfach. Zum Teil stellen auch Veranstalter Vorlagen für den Muttizettel zur Verfügung.

Idealerweise wird der Muttizettel zwei Mal ausgedruckt, ausgefüllt und unterschrieben. Ein Ausdruck wird dem Veranstalter, beispielsweise bei der Einlasskontrolle, übergeben, den anderen behältst du selbst. So kann nichts schief gehen und im Fall von Missverständnissen hast du immer eine Kopie parat.